Mindestmaße in Norwegen
Norwegen ist für viele deutsche Angler ein Traumziel: saubere Fjorde, eine atemberaubende Natur und reiche Fischbestände. Damit das auch so bleibt, müssen alle, die in Norwegen angeln, bestimmte Regeln einhalten. Eine dieser Regeln ist das Einhalten von Mindestmaßen für einige Fischarten. Hier bei Onken-tours erfährst du, warum es Mindestmaße gibt und was du als Angler beachten solltest.
Warum gibt es Mindestmaße auch in der Freizeitfischerei?
In Norwegen gelten für alle, die im Meer angeln, Vorschriften zu den Mindestmaßen. Das Ziel ist es, kleinere Fische am Leben zu erhalten, damit sie groß genug werden können, um sich fortzupflanzen.
- Tipp: Versuche, deine Angelmethode so anzupassen, dass du möglichst wenig untermaßige Fische fängst. Das kannst du zum Beispiel erreichen, indem du größere Haken, Blinker oder Köder verwendest.
- Wenn du feststellst, dass du oft untermaßige Fische fängst, solltest du möglicherweise den Angelplatz wechseln oder deine Ausrüstung (z. B. Haken, Blinker oder Köder) anpassen.
Wie gehe ich mit zu kleinen Fischen um?
- Hast du einen Fisch gefangen, der unter dem Mindestmaß liegt, befeuchte deine Hände mit Meerwasser, löse ihn vorsichtig vom Haken und lass ihn wieder frei.
Wird man bestraft?
Eine gezielte und absichtliche Fangstrategie von untermaßigen Fischen kann bestraft werden. Das Hauptziel dieser Regelungen ist jedoch nicht, Angler zu bestrafen, sondern sicherzustellen, dass vor allem größere und erwachsene Fische gefangen werden. So bleibt der Bestand erhalten.
Ausnahme für Makrele und Seelachs (Sei)
Für Freizeitangler gibt es kein Mindestmaß bei Makrele und Seelachs (norwegisch „sei“), sofern der Fang nicht verkauft wird. Auch für Lumb (brosme), Seewolf (steinbit) und Pollack (lyr) gelten keine Mindestmaße. Typische Arten mit Mindestmaß sind jedoch Kabeljau (torsk), Schellfisch (hyse), Krabben (krabbe) und Hummer (hummar).
Alle Mindestmaße sind in der „Haustingsforskriften“ (auf lovdata.no) zu finden, mit Ausnahme des Hummers, der eine eigene Verordnung hat.
Mindestmaße für die häufigsten Arten
Hier findest du eine übersichtliche Liste der gängigsten Fisch- und Meeresarten mit ihren Mindestmaßen. Für jede Art ist ein Foto (oder Symbolbild) empfehlenswert, damit du sie als Angler sicher erkennst:
Blåkveite (Blaue Heilbutt)
Mindestlänge: 45 cm
Kveite (Heilbutt)
Mindestlänge: 84 cm
Breiflabb (Seeteufel)
Mindestlänge: 60 cm
Hummer (Hummer)
Mindestlänge: 25 cm
Hyse (Schellfisch)
Nordwärts von 62°N: 40 cm
Südwärts von 62°N: 32 cm
Kviting (Whiting)
Mindestlänge: 32 cm
Krabbe (Krabbe)
Von der schwedischen Grenze bis einschließlich Rogaland: 11 cm
Rest des Landes: 13 cm
Lysing (Seehecht)
Mindestlänge: 30 cm
Raudspette (Rotzunge / Scholle)
Mindestlänge: 29 cm
Torsk (Kabeljau)
Nördlich von 62°N
Außerhalb von 4 Seemeilen von der Basislinie: 44 cm
Innerhalb von 4 Seemeilen von der Basislinie: 55 cm
Südlich von 62°N: 40 cm
Uer (Rotbarsch)
Außerhalb von 12 Seemeilen von der Basislinie: 30 cm
Innerhalb von 12 Seemeilen von der Basislinie: 32 cm
- Blåkveite (Blaue Heilbutt)
Mindestlänge: 45 cm - Breiflabb (Seeteufel)
Mindestlänge: 60 cm - Hummer (Hummer)
Mindestlänge: 25 cm - Hyse (Schellfisch)
- Nordwärts von 62°N: 40 cm
- Südwärts von 62°N: 32 cm
- Kviting (Whiting)
Mindestlänge: 32 cm - Kveite (Heilbutt)
Mindestlänge: 84 cm - Krabbe (Krabbe)
- Von der schwedischen Grenze bis einschließlich Rogaland: 11 cm
- Rest des Landes: 13 cm
- Lysing (Seehecht)
Mindestlänge: 30 cm - Raudspette (Rotzunge / Scholle)
Mindestlänge: 29 cm - Sjøaure (Meerforelle)
- In Nordland, Troms und Finnmark: 30 cm
- Im restlichen Land: 35 cm
- Stort kamskjel (Jakobsmuschel)
Mindestdurchmesser: 10 cm - Sjøkreps (Kaisergranat)
Mindestlänge: 13 cm - Torsk (Kabeljau)
- Nördlich von 62°N
- Außerhalb von 4 Seemeilen von der Basislinie: 44 cm
- Innerhalb von 4 Seemeilen von der Basislinie: 55 cm
- Südlich von 62°N: 40 cm
- Nördlich von 62°N
- Uer (Rotbarsch)
- Außerhalb von 12 Seemeilen von der Basislinie: 30 cm
- Innerhalb von 12 Seemeilen von der Basislinie: 32 cm
Warum ist das alles so wichtig?
Norwegen weiss nicht genau, wie viel die Hobbyangler insgesamt aus den Fjorden und küstennahen Gebieten fischen. Aber es ist bekannt, dass die Menge groß genug ist, um Auswirkungen auf die Bestände zu haben. Vielleicht denkst du, dein eigener Fang sei nicht so bedeutend – doch zusammengezählt macht es über ein Jahr hinweg einen erheblichen Unterschied.
Wir haben das Privileg, in enger Wechselwirkung mit der Natur und dem Meer zu leben und den Fisch als Nahrungsquelle zu nutzen. Dieses Privileg wollen wir erhalten: Indem wir dafür sorgen, dass kleinere Fische weiterwachsen, laichen und für viele Nachkommen sorgen können, schützen wir das Leben im Meer und sichern es für künftige Generationen.
Weitere Informationen
- Ausführliche rechtliche Bestimmungen findest du in der Haustingsforskriften auf lovdata.no und in der separaten Verordnung für Hummer.
- Bei Fragen oder Unsicherheiten kannst du dich an lokale Fischereibehörden oder Touristeninformationen wenden.
Wir wünschen dir viel Petri Heil und einen unvergesslichen Angelurlaub in Norwegen!